Die neuen Apple AirPods Pro bieten einen sehr guten Klang, bemerkenswerte und clevere technische Details sowie ein aktives Noise Cancelling, das laut Hersteller doppelt so effektiv sein soll wie beim Vorgänger. Dank neu entwickeltem H2-Chip gibt’s nun auch eine adaptive Transparenz, die laute Geräusche unterdrücken kann. Aber auch in Sachen Bedienung, MagSafe Ladecase sowie Akkulaufzeit hat sich eine Menge getan.
- Klang
- Noise Cancelling
- Transparenzmodus
- Passtest
- Lautstärkeregelung an den Hörern
- fehlende hochauflösende Bluetooth Codecs
- fehlende Lossless-Unterstützung
- fehlende Optimierung für Nicht-Apple-Devices
Inhaltsverzeichnis
Drei Jahre ist es nun her, dass Apple die AirPods Pro (zum Test) vorstellte und einen veritablen Volltreffer landete. Obwohl wir damals vom Fleck weg begeistert waren, hatten wir dennoch Kritikpunkte, die bei der 2. Generation zum Teil kein Thema mehr sind. Doch dazu später mehr.
Die Neuheiten der Apple AirPods Pro (2. Generation) im Schnell-Check:
- der neue H2-Chip verbessert Soundqualität, Noise Cancelling und Batterielaufzeit
- die adaptive Transparenz reduziert im Umgebungsmodus laute Geräusche
- das personalisierte 3D Audio erstellt ein individuelles Hörprofil auf Basis der eigenen Kopfform
- die Lautstärke lässt sich nun direkt an den In-Ears regeln
- das Lade-Case besitzt den neuen U1-Chip sowie einen eingebauten Lautsprecher, um es präzise orten zu können
- das Lade-Case ist nun IPX4-zertifiziert
- vier Silikontips (XS, S, M, L) für eine optimale Passform
Design
Die Apple AirPods Pro 2 sehen fast genauso aus wie ihre Vorgänger. Unterschiede gibt es rein äußerlich nur in Bezug auf die Platzierung der Mikrofone sowie der Belüftung-Öffnungen. Ansonsten sind sie mit einem Gewicht von 5,3 Gramm wieder erfreulich leicht, sodass sie über Stunden bequem getragen werden können. Letzteres bedingt auch eine optimale Passform, und hier hat Apple nachgelegt: Ein viertes Paar Ohrpassstücke aus Silikon in der Größe XS gehören nun zum Lieferumfang.
Auch das Lade-Case-Design ist geblieben, wobei es hier augenscheinlich Neues gibt: Drei kleine Löcher auf der Unterseite verraten die Existenz eines kleinen Lautsprechers, der Töne von sich gibt, um das Case bei Verlust schnell wiederfinden zu können. Über die Funktion „Wo ist“ wird das Lade-Case daher künftig nicht nur auf einer Karte visuell gezeigt, hier lässt sich auch ein akustisches Feedback zur Ortung abspielen, was selbstverständlich auch für die beiden In-Ears gilt. Hinzukommt nun die Möglichkeit, eine Tragebandschlaufe (nicht im Lieferumfang enthalten) auf der rechten Seite des Cases zu befestigen, damit die kleine weiße Schatulle an einem Rucksack oder einer Handtasche befestigt werden kann. Endlich besitzt nun auch das Case eine IPX4-Zertifizierung und profitiert somit vom Schutz gegen Spritzwasser.
Bedienung
Unsere Kritik an die erste Generation der Apple AirPods Pro wurde erhört! Um die Lautstärke zu ändern, musste man bisher entweder das Smartphone zücken oder die Apple-Watch-Krone bemühen, bzw. Siri um Korrektur bitten. Das geht jetzt endlich schneller, denn die beiden Stiele der Apple AirPods Pro 2 verfügen über einen Sensor, der durch Streichen eines Fingers das Volumen ändert. Das klappte bei uns allerdings auf Anhieb nicht so smooth und setzte etwas Übung voraus. Für uns funktionierte diese Variante am besten: Der Daumen stabilisiert von hinten den Stiel, während der Mittelfinger auf der Einkerbung der Vorderseite nach oben bzw. nach unten streicht. Ein leises Plopp-Geräusch gibt entsprechend akustisches Feedback.
Der Rest hat sich zum Vorgänger nicht verändert: Ein einfacher Druck spielt Musik ab oder pausiert sie oder nimmt einen Anruf an bzw. beendet ihn. Das lange Drücken wechselt auch hier zwischen Noise Cancelling und adaptiven Transparenzmodus, während zweimaliges Drücken einen Titel nach vorne springt und dreimaliges Drücken entsprechend einen Track zurück.
Hardware und Leistung
Wie oben bereits erwähnt, bildet der neue hauseigene H2-Chip das Herzstück der neuen Apple AirPods 2. Dieser übernimmt vielfältige Funktionen – vom Noise Cancelling bis hin zu 3D Audio (Spatial Audio) samt Head Tracking. Wie die Apple AirPods 3 (zum Test) oder die Apple AirPods Max (zum Test) beherrschen die neuen AirPods Pro das sogenannte „personalisierte 3D Audio“. Wer ein iPhone mit TrueDepth-Kamera besitzt, kann sich und seine Ohren fotografieren, damit ein persönliches Hörprofil erstellt werden kann. Mit kompatibler Apple-Hardware synchronisiert sich dieses, sodass es auf allen Endgeräten zur Verfügung steht. Klanglich muss man aber schon ganz genau hinhören, um Unterschiede festzustellen. Zumindest trifft dies auf das Gehör des Testers zu. Falls ihr andere Erfahrungen damit gemacht habt, lasst es uns gerne in den Kommentaren unten wissen.
Bluetooth
Viel wurde in der Vergangenheit gemunkelt, welche Bluetooth-Version und -Codecs Apple denn nun seinen neuen Kopfhörern spendieren würde. Beta-Firmware-Detektive wollen den neuen LC3-Codec ausgemacht haben, besser bekannt als LE-Audio. Ob denn nun LC3 als SBC-Codec-Nachfolger verwendet wird, lässt sich momentan und trotz aller Recherchen nicht sicher beantworten. Fakt ist: Die neuen Apple AirPods Pro unterstützen die Bluetooth-Version 5.3 und den Codec AAC. Interessant ist, dass die In-Ears über ein Google Pixel 3a klaglos via SBC Medieninhalte abspielen, während ein Pixel 6a dies verweigert und lediglich AAC akzeptiert.
Akkulaufzeit
Apple gibt an, dass die AirPods Pro 2 insgesamt sechs Stunden Musikspaß (ANC an) bieten, bevor sie im Lade-Case wieder betankt werden müssen. Dieses vermag die In-Ears bis zu fünfmal aufzuladen, sodass insgesamt eine Laufzeit von 30 Stunden erreicht wird. Fünf Minuten im Case sorgt für etwa eine Stunde Hörzeit, wobei das Case selbst per Lightning-Kabel, Apple-Watch- oder MagSafe-Ladegerät sowie mit einer Qi-zertifizierten Ladematte aufgeladen werden kann. Die Laufzeiten sind natürlich ein vom Hersteller gemessener Wert, in der Praxis erreichten wir die sechs Stunden nicht, da nicht mit 50-prozentiger Lautstärke, sondern etwas lauter gehört wurde. So kamen wir auf gute 5,5 Stunden.
Noise Cancelling und adaptiver Transparenzmodus
Doppelt so effektiv soll sie sein, die aktive Geräuschunterdrückung der Apple AirPods Pro 2. Ob dem so ist, lässt sich natürlich nicht beantworten, denn die Wahrheit dürften nur Apples Akustikingenieure kennen.
Während das ANC der ersten Generation schon sehr gut ist, legt hier Apple nochmals einen drauf: Dank des H2-Chips, neuer Treiber und Positionsänderungen der Mikrofone sowie der Belüftungsöffnungen löscht das Noise Cancelling der Apple AirPods Pro 2 tatsächlich noch breitbandiger und effektiver aus. Die Qualität ist schlicht beeindruckend: Statische Geräusche wie Rasenmäher, Motorenlärm oder selbst die Parkettschleifmaschine des Nachbarn wurden fast vollständig ausgelöscht. Tastaturgeklapper ist zwar immer noch hörbar, aber weitaus leiser und „dünner“.
Im direkten Vergleich mit den Bose QuietComfort EarBuds II (zum Test), ziehen die Apple AirPods Pro 2 allerdings den Kürzeren. Zwar fehlen nur Nuancen, aber Boses ANC arbeitet dann doch eine Spur effektiver. Was Apple hier aber besser im Griff hat, ist das Grundrauschen, das deutlich niedriger ist als das der Boses.
Gleiches gilt auch für den Transparenzmodus, der systembedingt das Rauschen nach oben zieht. Hier verhält sich Apples neues Modell im direkten Vergleich zu Bose unauffälliger. Die Natürlichkeit behält auch die neue Version bei, und dank des neuen H2-Chips wird die Intensität des Transparenzmodus automatisch angepasst. Will heißen: Laute Geräusche wie beispielsweise eine Sirene werden heruntergefahren, so dass der Rest des Umfeldes besser hörbar ist. In der Praxis fiel das aber nicht wirklich auf. Entweder arbeitet diese Funktion so dezent, dass kaum Unterschiede auszumachen sind, oder unser Testszenario löste dies nicht sauber aus. Das werden wir selbstverständlich noch weiter unter unserer akustischen Lupe beobachten und entsprechend hier einpflegen.
Klang
Neu entwickelte Treiber, ein adaptiver Equalizer, der den Klang in Echtzeit anpasst, spezielle Verstärker mit hohem Dynamikbereich. All das verspricht „brillante Höhen und tiefe, satte Bässe in beeindruckender Klarheit“ – das behauptet zumindest Apple.
In der Praxis bedeutet das: Die Abstimmung ist der Company wieder gelungen! Egal, ob intime Singer-Songwriter-Stücke oder Bombast-EDM: Die Apple AirPods Pro 2 klingen für einen Consumer-Kopfhörer sehr dynamisch – samt breiter Klangbühne. Im direkten Vergleich zu der ersten Generation ertönen Bässe satter und definierter. Der fürs Sprachverständnis wichtige Mittenbereich wirkt dabei klar und detailliert. Die Höhen sind nicht zu anstrengend, was der Hörermüdung entgegenwirkt.
Interessant ist wieder der Blick auf die Bose QuietComfort Earbuds II, die uns klanglich aber dann doch etwas besser gefallen. In den oberen Lagen klingen diese eine Spur frischer, lebendiger und offener.
Wem der Klang der ersten AirPods Pro gefallen hat, wird von der neuen Generation also nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil.
Dass Apple selbst zwar seinen gesamten Apple-Music-Katalog inzwischen im verlustfreien ALAC-Format (16 Bit/44,1 kHz bis 24 Bit/192 kHz) codiert ist zwar begrüßenswert, aber leider unterstützen die hauseigenen Apple- sowie Beats-Kopfhörer dies immer noch nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dies mit der nächsten Generation an AirPods ändern wird.
Was die Apple AirPods Pro 2 sonst noch so können
Diese True Wireless In-Ears können natürlich noch mehr: Immer aktiviertes „Hey Siri“, damit Mitteilungen und Nachrichten vorgelesen werden können, inklusive Beantwortung selbiger mit der eigenen Stimme. Zudem können sie den Fokus auf Stimmen in unmittelbarer Nähe legen, sodass Menschen mit Hörbeeinträchtigung Gesprächen besser folgen können. Aber auch „Live Mithören“ und natürlich der grandiose nahtlose Wechsel zwischen all den Devices, die alle mit der gleichen Apple-ID verknüpft sind, werden unterstützt. Zwar kein echtes Multipoint, aber fast! Die meisten Funktionen benötigen die aktuelle iOS-Version 16.
Apple AirPods Pro und Android
Die spannende Frage zum Schluss: Wir verhalten sich die neuen AirPods Pro 2 mit Android Devices? Hier gibt es – wenig überraschend – nichts Neues. Um es kurz zu machen: Sie verhalten sich wie ganz normale andere Bluetooth-Kopfhörer auch. Weder lassen sie sich konfigurieren noch funktioniert Auto Pause. Wer also kein aktuelles iOS Smartphone zum Konfigurieren als Side-kick besitzt, sollte sich nach Alternativen umsehen, die beide Plattformen gleichberechtigt behandelt. Eine mehr als sehr gute Alternative wären hier die neuen Bose QuietComfort Earbuds II (zum Test) zu nennen. Aber auch die Sony WF-1000XM4 (zum Test), die Sennheiser Momentum True Wireless 3 (zum Test) oder die Soundcore by Anker Liberty 3 Pro (zum Test) wären gute Alternativen. Wer sich einen umfassenderen Überblick verschaffen möchte, dem sei unsere Bestenliste „Die besten True Wireless In-Ear Kopfhörer 2022“ ans Herz gelegt.
Fazit
Die Apple AirPods Pro 2 klingen sehr gut und das aktive Noise Cancelling arbeitet äußerst effektiv. Das, was der Hersteller hier wieder an Technik verbaut hat, ist schlicht einmalig auf dem Markt. Leider gibt es auch wieder Kritik: Die fehlende Lossless-Unterstützung des eigenen Apple-Music-Kataloges, die fehlende Optimierung für Nicht-Apple-Devices und schließlich der im Vergleich zum Vorgänger um 20 Euro gestiegene Preis. Lohnt sich daher ein Upgrade? Nur, wenn eure Apple AirPods Pro 1 Akkus schwächeln oder teildefekt sind. Auch die erste Generation ist nach wie vor erhältlich, und ihr Straßenpreis kratzt inzwischen an der 200-Euro-Marke. Hier lassen sich also inzwischen fast 100 Euro sparen.
Wer eine Neuanschaffung plant und ausschließlich im Apple-Kosmos unterwegs ist, der macht den Apple AirPods Pro (2. Generation) nichts falsch!
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Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Gewicht ohne Kabelje 5,3 g, Case 50,8 g
- Kabellänge100 cm
Lieferumfang
- 4 Paar Ohrpassstücke (XS, S, M, L)
- USB-C auf Lightning-Ladekabel
- Lade-Case
Besonderheiten
- BT-Version: 5.3
- BT-Codecs: SBC, AAC
Sind die Kopfhörer so gut wie ein Hörgerät ?
Muß ich den Fernseher nicht lauter stellen um gut zu hören ?
Dankeim Voraus für Ihre Nachricht
Freundliche Grüße S Heneka
Ich finde diese Tests wirklich gut – allerdings verstehe ich nicht, warum ein Kopfhörer mit doch eingeschränktem Bluetooth, fehlenden wichtigen Codecs und eingeschränkter Kompatibilität mit dem weitverbreitesten Handy OS volle fünf Sterne bei FUNKTION bekommt? Da sollten max. 4,5 Sterne vergeben werden – das entspräche eher dem, was man aus dem Test heraus liest.
Meine Erfahrungen mit Air Pads Pro 2. ich hatte die Bose Ear Buds, vom Klang und ANC absolute Klasse.
Ich wollte mich einfach nur verbessern. IPhone, was liegt da nahe? Natürlich AirPods. Die erste Ernüchterung war die Passform. Selbst die größten Silicon-Pads waren zu klein. Die Zweite Ernüchterung war der Klang, der kann nicht mit den Bose mithalten. Enttäuschend bei dem Preis. ANC, ja sehr gut, wenn….. wenn die Pads richtig abdichten würden, bei mir leider nicht. Ich musste mir behelfen mit anderen Pads die ich darunter gezogen habe. Dann hat das Chase der AirPods nicht geladen, die Pods schon, das Ergebnis, nach 2 Tagen restlose Entladung. Dann beim Apple Support gemeldet, beim freundlichen Apple-Händler vor Ort sollte ich die abgeben, natürlich abgelehnt. Es kann doch nicht sein das die AirPods die ganze Nacht zum laden brauchen. Ich habe so die Nase voll von Apple, der exorbitante Preis noch dazu. Für mich ein Reinfall.
Hallo,
mich würde interessieren wie sich die AirPods Pro 2 beim Radfahren schlagen. Sind diese in Sachen Windgeräusche gut?
Diese Test, vermisse ich im Übrigen bei allen hier getesteten Kopfhörern. Schade, oder bin ich der einzige der die Dinger beim Radfahren auf hat ?
Also ich hab meine deswegen wieder zurück geschickt. Sind zwar geniale Kopfhörer aber das Wind rauschen war bei diesen kh‘s unerträglich.