Dem German Maestro GMP 8.35 D Monitor kann ich in Sachen Verarbeitung und Handling nur eine ausgeglichene Waagschale von Plus- und Minuspunkten bescheinigen. Dafür ist er aber wie gemacht für ein mittenkritisches Abhören beim Recording und im Mix. Bei Außenaufnahmen von Sprachsignalen in lauten Umgebungen dürfte sein Konzept voll aufgehen. Auch für die Beurteilung von Rock-Gitarren und Vocals wird man kaum einen vergleichbaren Kandidaten finden, der deren Zentralen so gnadenlos in Szene setzt. Die Voraussetzung ist jedoch ein starker Vorverstärker und ein großzügiger Verzicht auf Bässe.
Der German Maestro GMP 8.35 D Monitor möchte im Studio, beim Field Recording und im Live-Betrieb zuhause sein.
German Maestro schicken den GMP 8.35 D Monitor mit der Mission ins Rennen, optimale Signalbeurteilungen zu ermöglichen. Bässe sollen dynamisch vermittelt und der Übergangsbereich von Mitten und Höhen transparent abgebildet werden.
Design & Lieferumfang
Das schwarze Äußere des German Maestro GMP 8.35 D Monitor wirkt gewöhnungsbedürftig. Viel Plastik, eine Menge Polyethylen und eine große Prise Retro-Optik lassen die Headphones ein wenig altbacken herüber kommen. Einerseits wirken seine Materialien auf den ersten Blick nicht allzu hochwertig. Andererseits fällt aber auf den zweiten Blick deren gute Verarbeitung auf. Wobei sich German Maestro alle Mühe gegeben haben nahezu sämtliche Metallelemente unter einer Verkleidung zu verstecken.
Der Lieferumfang des Kopfhörers besteht aus einem vergoldeten Schraubadapter, der von 3,5 mm auf 6,35 mm Klinke übersetzt. Sein fest verbautes 3 m langes Spiralkabel schrumpft ohne Zuglast auf nur 1,25 m zusammen. Der Monitor-Kopfhörer kann deshalb wirklich platzsparend untergebracht werden. Da ist insbesondere live oder am Set wichtig.
Verarbeitung & Handling
Das verwendete PE-Material macht einen widerstandsfähigen Eindruck und übersteht auch Kratzen oder Stöße. Eine feine Lederstruktur überzieht die Polyethylen-Haut der Ohrmuscheln und weckt Erinnerungen an hochwertige Materialien. Beim Handling wechseln sich Licht und Schatten ab. In der Praxis fällt der leicht erhöhte Anpressdruck der Hörmuscheln auf. Das ist toll für Außenaufnahmen. Im Studio besteht dagegen Kopfschmerzgefahr. Auch das Kabel bietet Pro und Contra. Der Stecker des GMP 8.35 D Monitor ist gewinkelt und verhindert so ein Abknicken. Aufgrund seines Spiralkabels wäre zumindest für mich mit diesem Kopfhörer Studioarbeit nahezu unmöglich. Im Bereich Field-Recording dürfte das Kabel dagegen punkten. Das Kabel ist einerseits robust, andererseits aber auch starr.
Klangcharakter & Einsatzgebiete
Letzten Endes ist natürlich vor allem wichtig, was aus dem GMP 8.35 D Monitor herauskommt. Und das ist zunächst erstaunlich wenig. Ein kraftvoller Headphone-Amp ist vonnöten, um den German Maestro GMP 8.35 D Monitor auf Touren zu bringen. Was dann klanglich zum Vorschein kommt, ist ein relativ bassarmer Sound, der sich vorwiegend in den oberen Mittenfrequenzen abspielt und diese gnadenlos abbildet. Wer im Studio mit dem Klassiker Yamaha NS-10M mixt, dürfte am Klang dieses Monitor-Kopfhörers seine helle Freude haben. Durch seine Anhebungen bei 7 und 10 kHz eignet er sich bspw. wunderbar für die Beurteilung von Vocal-, Gitarren- und Synthesizer-Signalen in Pop, Rock und Metal. Recording und Mixing dürften dann auch die Haupteinsatzgebiete des GMP 8.35 D Monitor sein. Insofern ist die Mission des Kopfhörers zum Teil gelungen. Auch zum Abhören von mittenlastigen Signalen in lauten Live-Umgebungen eignet er sich gut. Dafür spricht auch seine geschlossene Bauweise. In Sachen Räumlichkeit kann das ausgegebene Signal dann wieder punkten.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 27.000 Hz
- Impedanz41,25 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)100,82 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf753 g
- Gewicht mit Kabel337 g
- Gewicht ohne Kabel256 g
- Kabellänge125 cm
Lieferumfang
- Adapter auf 6,35 mm