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Audeze LCD-XC Creator Edition New

Luxuriöser High-End-Kopfhörer mit orthodynamischen Treibern

Kurz & knapp

Die Audeze LCD-X und LCD-XC sind in der Creator Edition New echte Hingucker und Hinhörer. Für einen auf den ersten Blick unverschämt wirkenden Kaufpreis bekommen Audio-Fans und Mix-Engineers Kopfhörer aus hochwertigen Materialien, die erstklassig verarbeitet sind und aufgrund ihrer Fertigungsqualität über Jahre für Hörfreude auf höchstem Niveau sorgen dürften.

Die Kopfhörer eignen sich sowohl für Audiofans mit hohen Ansprüchen an detaillierte Abbildung und Sound-Klarheit als auch für Mix und Mastering im Studio. Gerade für den letzteren Einsatzzweck wird sich der ein oder andere Käufer aber erst in den neutralen Klang der Audezes einhören müssen, um beispielsweise die verhalten dargestellten Stimmanteile in Musikproduktionen angemessen beurteilen zu können.

Unter dem Strich geht das Preis-Leistungs-Verhältnis beider Kopfhörer aufgrund von tadelloser Fertigung, robuster Bauweise, hochwertiger Materialien, außergewöhnlichem Lieferumfang und wundervollem, detailreichem Sound vollkommen in Ordnung. Wer sich selbst ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk machen möchte, kann daher gefahrlos in Betracht ziehen sich mit der Audeze LCD-X oder LCD-XC Creator Edition New selbst zu überraschen.

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Audeze stellen die Modelle LCD-X (zum Test) und LCD-XC als sogenannte „Creator Edition New“ vor. Die ohrumschließenden High-End-Kopfhörer sind auf Headphone-Preamps mit geringer Ausgangsleistung spezialisiert.

Der etwas andere Lieferumfang

Auch bei der neuen Version der Creator Edition verzichtet Audeze darauf ein Travel-Case mitzuliefern. Das ist nur bei den „Vollversionen“ des LCD-X und des LCD-XC der Fall. Daher ist der Lieferumfang hier zwar übersichtlich, aber dennoch außergewöhnlich.

Sehr viele Kopfhörer werden mit einem Steckadapter von Miniklinke auf große Klinke ausgeliefert. Bei Audeze ist das anders. Hier liegt neben den Kopfhörern ein knapp 23 cm langes Adapterstück bei, das (genau andersherum) den Wechsel von 6,3-cm-Klinke auf Miniklinke ermöglicht. Das beiliegende wechselbare Hauptkabel überzeugt mit vergoldetem Steckkontakt und separat ummantelten Litzen, die miteinander zu einem Strang verflochten sind. Am anderen Ende des Kabels finden sich Mini-XLR-Stecker mit Rückhaltesicherung, um die Zuleitung sicher an den Hörschalen der Kopfhörer befestigen zu können. Selbstverständlich sind auch die Innenkontakte der Mini-XLR-Stecker vergoldet, um Korrosion entgegenzuwirken. Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass Bedienungsanleitung und Garantiebedingungen auf einem USB-Stick mitgeliefert werden. Zudem steht auf einer kleinen Scheckkarte ein Audeze-Mitarbeiter mit seiner eigenhändigen Unterschrift dafür, dass er das Gerät inspiziert und vor der Auslieferung einem eingehenden Test unterzogen hat.

Doch damit nicht genug: Auf seiner Website (https://www.audeze.com/) stellt der Hersteller noch das Plugin „Audeze Reveal“ für Windows (ab Version 7) und macOS (ab Version 10.10) zum kostenlosen Download bereit. Dabei handelt es sich um ein Tool, das das Mixing und Mastering mit Audeze-Kopfhörern unterstützen soll. Dazu wendet es Filter an, die das Hören mit den Headphones an das Hörerlebnis eines Raumklangs heranzuführen versuchen. Das Plugin wird in eine Tonstudio-Software geladen und bietet dann für jedes Audeze-Modell ein vordefiniertes Klang-Preset. Die Software-Erweiterung arbeitet aber auch mit Consumer-Programmen wie dem Windows Mediaplayer oder dem JRiver Media Center auf macOS.

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Seltene Treibertechnik & Phasenmanagement

Audeze-Kopfhörer sind bekannt dafür, dass sie weder auf dynamische noch auf Balanced-Armature-Treiber setzen. Stattdessen kommen in ihren Modellen orthodynamische/planar-magnetische Treiber zum Einsatz, die eine konsistentere Frequenzwiedergabe und geringere Verzerrungsanteile ermöglichen sollen. Dazu werden auf eine hauchdünne Membran Leiterbahnen geätzt und die Membrane zwischen zwei Permanentmagnete platziert. Diese Technik soll auch Resonanzschwingungen der Membrane entgegenwirken. Entgegen der orthodynamischen Bauweise anderer Hersteller spendieren Audeze dem LCD-X und dem LCD-XC mit dem FAZOR-Gitter auch ein Bauelement, das helfen soll Phasenprobleme zu vermeiden, die durch minimale bauart-bedingte Interferenzen entstehen können. Die mit 10,6 cm(!) übergroßen Treiber liefern Sound im Frequenzspektrum zwischen 10 und 50.000 Hz. Damit reichen sie sowohl im Bassbereich als auch in den Höhen weit über den menschlichen Hörbereich hinaus. Ihre geringe Impedanz von kaum mehr als 20 Ohm prädestiniert die Kopfhörer für den Einsatz an leistungsarmen Preamps, Smartphones und Laptops.

Design, Materialien und Verarbeitung sind erstklassig

Die äußere Gestalt der Kopfhörer reiht sich nahtlos in die bereits bestehende Audeze-Modellpalette ein. Der geschlossene LCD-X entspricht in seinem Erscheinungsbild weitgehend den beiden größeren Brüdern LCD-3 und LCD-4, spart aber hier und da an Materialien. So muss der LCD-X ohne Zebraholz-Gehäuse oder polierter Metall-Backplate auskommen. Die Hörschalen des geschlossenen LDC-XC werden aber von einer Schale aus Carbon abgeschlossen. Die Kopfhörer wirken nicht nur robust, sondern „build to last“. So mancher Funker in der militärischen Nachrichtentechnik wäre wohl froh, ein derart für die Ewigkeit gebautes Gerät aufsetzen zu können.

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Handling mit minimalem Verbesserungspotential

Allerdings wiegt die gesamte Konstruktion der Kopfhörer aufgrund ihrer massiven Materialien (im Wesentlichen Metall und Leder) auch eine ganze Menge. Sowohl der LCD-X als auch der LCD-XC gehören mit einem Gewicht von ca. 727 g beziehungsweise 807 g ohne Kabel zu den wirklich schweren Kopfhörern. Dank ihres hohen Anpressdrucks sitzt vor allem der LCD-X in der Praxis aber trotz seines hohen Gewichts sicher auf dem Kopf. Beim LCD-XC machen sich dagegen die zusätzlichen 40 Gramm in einem unsicheren Sitz bemerkbar, der bei Kopfbewegungen entsteht.

Dass das Tragen beider Audezes dennoch angenehm bleibt, liegt an den Ohrpolstern der in den USA handgefertigten Kopfhörer. Sie sind mit hochwertigem Leder bezogen und mit Memory-Schaum gefüllt. Auch das Kopfband ist aus einem vergleichsweise weichen Leder und federt den Sitz des metallenen Kopfbügels ab. Die Kabellänge ist mit 2,15 m für den Studiobetrieb passend. Wer das Risiko eingehen möchte den teuren Audeze LCD-XC unterwegs zu tragen, um seinen Smartphone-Klang hörtechnisch sezieren zu können, wird mit dieser Kabellänge dagegen weniger zufrieden sein.

Klangcharakter

Das erste Wort, das mir zur Beschreibung des Klangs des Audeze LCD-X in den Kopf kommt, ist „rein“. Höhen werden bis in den Superhochton-Bereich hinein klar und crisp reproduziert. Die Mitten sind durch ihren Teil des Frequenzspektrums hindurch wunderbar detailliert wahrnehmbar und zugleich ausgewogen aufgestellt, so dass weder der Präsenzbereich der menschlichen Stimme noch Audiosignale verzerrter Gitarren beim Abhören ins Vordergründige rutschen. Vom statischen Subbass bis zum treibenden 100-Hz-Bass-Pumpen liefert der LCD-X differenzierte Bässe. Das ist auch beim LCD-XC der Fall.

Die Außengeräuschdämpfung des LCD-XC ist hervorragend. Bei ihm habe ich den Eindruck, dass die oberen Mitten nochmals leicht schärfer hervorkommen, wobei der Begriff ‚schärfer‘ bei diesem mit Vorsicht gebraucht werden muss und nicht zu einer falschen Einschätzung führen sollte. Denn auch beim geschlossenen Modell ist der Klang der Mitten ausgewogen und nahtlos an die Bässe und Höhen angebunden. Insgesamt erscheint mir der Bassbereich beim LCD-XC nochmals ein wenig tighter und druckvoller. Meiner (Hör-)Meinung nach kann das aber auch an einer nochmals leicht dezenteren Aufstellung der Mitten rund um 600 Hz herum liegen, die der LCD-XC gegenüber dem LCD-X liefert. Positiv anzumerken ist, dass beim Sound des closed-back Kopfhörers bis in die tiefsten Bässe hinein keine störenden Resonanzen ins Gewicht fallen. Das spricht für eine erstklassige Abstimmung und Einstellung der Komponenten durch den Hersteller.

Die Audeze-Kopfhörer sind zwei der wenigen Headphones, bei denen ich Transienten nicht nur aufgrund zugehöriger Frequenzanteile im Bereich oberer Mitten und Höhen höre, sondern über den gesamten abgedeckten Audio-Übertragungsbereich tatsächlich im Gehör spüren kann. Das liegt daran, dass gebotene Dynamik und subjektive Signalauflösung eindrucksvoll sind. Zusätzlich ergibt sich durch den Detailreichtum der klanglichen Abbildung eine imposante Tiefenstaffelung. Davon profitiert auch der Stereo-Eindruck. Zwar wirkt der gesamte Klang der beiden Audeze-Kopfhörer unaufgeregt neutral, das aber in aufregender Weise.

Einsatzgebiete

Aufgrund der Neutralität des Klangs und der fehlenden deutlichen Anhebung bei 7 kHz, die heutzutage so viele Headphones liefern, wirken Vocals in Rock-Produktionen vergleichsweise unterrepräsentiert, wenn mit dem Audeze LCD-X abgehört wird. Soll der Kopfhörer für Mix und Mastering moderner Rock- & Pop-Produktionen zum Einsatz kommen, wird sich deshalb so mancher Mix-Engineer erst einmal in den Klang dieser Kopfhörer reinhören müssen. Vollends ausspielen kann der LCD-X seinen Detailreichtum beim Abhören von feinzeichnenden Audioaufnahmen. Daher dürften audiophile Jazz- und Klassik-Fans im geschlossenen LCD-XC den Smartphone-Begleiter ihrer Wahl finden.

vor 6 Jahren von Carsten Kaiser
  • Bewertung: 4.63
  • Sound
  • Handling
  • Preis/Leistung
  • Funktion

Messdaten

Frequenzgang:

Außendämpfung:
Mehr Messdaten

Technische Daten

  • BauformOver-Ear
  • Bauweisegeschlossen
  • Wandlerprinziporthodynamisch; planar-magnetisch
  • Audio-Übertragungsbereich (Hörer)10 - 50.000 Hz
  • Impedanz20,3 Ohm
  • Schalldruckpegel (SPL)95,66 dB
  • Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf974 g
  • Gewicht mit Kabel807 g
  • Gewicht ohne Kabel727 g
  • Kabellänge215 cm

Lieferumfang

  • 3,5 mm Steck-Adapter (23 cm Gesamt-Länge)
  • USB Stick

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