Der Klang der Superlux HDB311 ist nicht auf der höchsten Spitze angesiedelt, man muss ihn aber auch nicht in die tiefste Schlucht werfen. Der betonte Bass macht bei aktueller Musik durchaus eine gute Figur und dank perfektem Sitz durch die Ohrhaken wurschteln sich Höhen und vor allem Mitten so durch, wenn auch nicht schön klar und separiert, wie manch Bühne sich das wünschen mag. Bei 30 Euro will ich aber nicht zu streng sein, sondern einfach klarstellen: Die Superlux HDB311 sind nicht nur für Sportler sondern auch für Nicht-Sportler durchaus brauchbare Bluetooth-In-Ears mit Schwächen im Klang und einer zu groß geratenen Remote – das aber bei wirklich gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Superlux HDB311 sagen von sich selber, dass sie für Sportler gemacht sind, weil sie gut sitzen und gut klingen. Ich finde aber, dass diese zwei Eigenschaften mindestens noch für eine weitere Zielgruppe wichtig sind: Nicht-Sportler.
Auftritt Superlux
In roter Aufhängeverpackung mit einem rückseitigen Bindeverschluss präsentieren sich die Superlux zunächst recht nüchtern mit kleinem Bildchen ihrer selbst und den wichtigsten Klangeigenschaften in Listenform auf der Vorderseite. Im Karton dann ein Jutesäckchen zum Transport, dreierlei Ohrpassstücke und Haken sowie Ladekabel und Anleitung in Englisch und Chinesisch. Was braucht man auch mehr? Für mich ganz neu: Passstück- und Hakengrößen werden in drei Graustufen unterschieden. Weiß ist S, Dunkelgrau M und Hellgrau meint L. Gute Idee. Bei mir passt L ganz vorzüglich, und sofort beginne ich Höreindrücke zu sammeln. Zunächst allerdings einige Anmerkungen zur Verarbeitung, Haptik und Technik der HDB311. Die Ohrhörer sind von angenehmer Größe und ihre viereckige Form, Superlux nennt das „Cubic Backcup“, ist griffig und sieht echt gut aus. Diese Bauart soll außerdem einen Bass wie ein richtiger Lautsprecher liefern – tief und klar, dem ich durchaus zustimmen kann. Bass haben die Superlux. Was sie auch haben, ist eine verdammt große Remote, deren Haupteigenschaft es ist, neben Strom, Bluetooth und Steuerung zu liefern, eine unbändige Zugkraft Richtung Boden zu entwickeln, was sich sehr ungünstig auf das Kabel auswirkt, das sich immer zum linken Ohr orientiert und am rechten zerrt. Auch die mitgelieferte Schlaufenklemme am Kabel optimiert da wenig. Schade, denn beim Sport stört es sehr, wenn man das Kabel immer wieder zurechtrücken muss.
Ansonsten funktioniert alles tadellos und mein iPhone nimmt die Steuerbefehle klaglos an, wobei die ebenso sehr groß geratenen Tasten kaum Fehlgriffe provozieren.
Der Klang ist Bass
Den guten Bass habe ich bereits erwähnt. Satt und trocken treibt er mich durch „Breathe“ von Jax Jones, bei dem ich die recht klaren Höhen nicht unerwähnt lassen möchte. Laut sind die Superlux, sehr laut sogar, das fällt mir als Nächstes auf, bevor ich mir Havana anhöre – das Klavier setzt sich gut durch und der Bass „bollert“, der klingt manchmal arg muffig, hält sich aber noch im Rahmen. Camilas rauchige Stimme macht Druck, wobei mir die Mitten nicht durchsetzungsfähig genug sind. Dann höre ich mal was Jazzigeres und spiele Avishai Cohen ab. Klavier, Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug – hier merke ich schnell, dass die Mitten mau beziehungsweise sehr undefiniert klingen. Zwar brodelt es im Bassbereich, doch Klavier oder Gitarre dringen kaum vor. Dann gehe ich weiter zu Klassik und höre mir Überbach mit vielen Streichern und Vibraphonen an. Und leider patzen die Superlux auch hier, denn alles verschwimmt und vermischt sich zu einem Grau. Vielleicht so wie das Grau der Ohrpassstücke in L. Bei „Galway Girl“ von Ed Sheeran und aktiviertem iPhone-Equalizer mit dem Preset „Electronic“ treffe ich die Superlux aber wieder: Knackiger Bass, reichlich Höhen und ganz gute Mitten – das ist doch hörbar.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Wandlerprinzipdynamisch
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)20 - 20.000 Hz
- Impedanz16 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)103 dB
Lieferumfang
- 3 Paar Ohrstöpsel in S, M, L
- 3 Paar Ohrhaken in S, M, L
- USB-Ladekabel
- Tragebeutel
Besonderheiten
- konform zu IPX5 Standard
- auch in Weiß erhältlich