Der AGK Y 15 ist natürlich kein ausgewachsener Kopfhörer, zu seinem Einsteiger-Preis aber ein extrem günstiges Update von billigen Kopfhörern, mit denen Smartphones heutzutage ausgestattet werden. Seine Sweetspots sind die Höhen und Mitten, die springen einem wie ein aufmüpfiger 15jähriger entgegen und wirken expressiv; Bass darf man nicht erwarten. Das Frequenzbild ist in sich geschlossen ordentlich abgestimmt. Wer auf „Tiefgang“ verzichten kann und eher Pop, ruhigere Musikstile oder auch Audiobooks hört, wird mit ihm leben und grooven können.
Keep it simple: Der günstige simple AKG Y 15 fährt mit dem Minimal-Set auf. Zum Preis einer Kino-Karte liefert er keinen den Megabass-Blockbuster ab, sondern Mainstream-Sound mit wenig Tiefgang.
Die für einen In-Ear eher breiten Hörer haben eher einen klassischen Look und sehen aus wie kleine Mini-Duschköpfe. Beim Einstecken sitzen sie kompakt und klammern sich auch ein wenig an die Ohrmuschel. Im Gehörgang verschwinden sie nur ganz leicht. Das Ohr wird so nicht komplett abgeschirmt und lässt äußeren Schall noch zu. Ich persönlich habe eher kleine Ohren, trotzdem hält die Form bei mir gut. Damit nichts verrutscht ist außen am Hörer ein kleiner Gummiring angebracht. Diesen kann man gegen ein Schaumstoff-Überzieher tauschen, den ich persönlich noch kuscheliger finde. Am Kabel befindet sich ein etwas wuchtiger Lautstärke-Schieberegler, der zu meiner Überraschung aber fast besser zu bedienen ist, als die üblichen Klick-Buttons, die sonst an den Remote-Modellen verbaut werden – doch zum Sound.
„Little 15“…
…so sangen einst Depeche Mode auf ihrem „Music for the Masses“ Album. Und die remasterte Version davon habe ich mir einfach mal frech als ersten Test-Song ausgesucht. Die Vocals, 80er-Sampler- und Synth-Strings bringt der Y 15 gut zur Geltung, wobei es dem kleinen In-Ear natürlich an Volumen und Stereo-Breite bei epochalen Breaks mit den großen Hall-Räumen fehlt. Insgesamt kann der Kopfhörer aber mit fein polierten Höhen und Mitten auffahren.
Gut, in dem besagten Stück kommen auch so gut wie keine Drums vor. Der erste Eindruck war also ganz gut, aber natürlich nicht repräsentativ. Jetzt soll sich der Y 15 – wir bleiben beim Thema – bei den neuen Depeche Mode Stücken von der „Delta Machine“ beweisen, bei denen sich ultra-deepe Analogbass-Strudel und zirpende synthetische HiHats aufreiben. Mit Ausnahme des Bassbereichs zeigt sich der Y 15 auch hier befriedigend. Der Tiefbass fehlt zwar komplett und der Bass pocht ganz schüchtern an die Tür, aber in sich geschlossen wirkt der Klang sauber abgestimmt. Man kann sich bei längerem Hörkonsum in seine Klangstilistik reinhören. Die crispen, hohen Percussions und besonders auch Stimmen artikuliert der Y 15 klar. Für brachiale Bass-Gewitterfront kann er nicht sorgen. Wer Techno-, Dub- und HipHop-Jünger ist, wird sowieso andere Modelle bevorzugen. Für Pop-Mischungen, ruhigere Stile und Klassik ist aber zu empfehlen.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisehalboffen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)17 - 23.000 Hz
- Impedanz35,9 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)94,44 dB
- Kabellänge100 cm
Lieferumfang
- Tragebeutel
Besonderheiten
- auch in Weiß und Blau erhältlich