Die Yurbuds Focus 300 überzeugen mich persönlich nicht. Zwar sitzen sie wirklich fest am Ohr, erzeugen bei meiner Kopftopographie aber Schmerzen bei längerem Tragen. Eine Sonnenbrille will ich tragen können, was mir das Bügelsystem unmöglich macht. Die Kabelführung vor dem Kopf ist nicht gut geeignet für Sportler. Das Rauschen im Wind stört und der Klang ist gefällig, aber leider zu leise. Schade.
In-Ear-Sport-Kopfhörer mit sicherem Sitz, der schweißresistent ist und seinen Zweck erfüllt – mit Abstrichen.
Der Yurbuds Focus 300 Sportkopfhörer wirbt unter anderem mit dem Ironman Branding auf der Verpackung – und somit massiv mit seiner Sporttauglichkeit. Ob er dieses Versprechen einlöst und auch klanglich überzeugt, wollte ich bei Halbmarathon-Läufen testen.
Materielles
Die Verpackung ist ordentlich gemacht, Zusatzmaterial aber eher spärlich. Neben den Kopfhörern befindet sich noch ein kleines Softcase zum Transport in der fesch designten Karton-Verpackung, sowie zwei unterschiedlich große Aufsätze für die Stecker der In-Ears, eine Kurzanleitung und ein Mini-Handbuch fürs Kleingedruckte.
Handling
Das Einsetzen, besser Eindrehen der Hörer klappt gut. Der Halt der Kopfhörer ist wirklich bombig und fest. Selbst nach zwei Stunden Laufen sitzen sie sicher. Leider hat das aber auch Nachteile: Das Tragen einer Sonnenbrille wird erheblich erschwert beziehungsweise unmöglich gemacht. Des weiteren wird es beim Tragen einer Mütze kritisch – zumindest bei mir, da diese auf die Ohrlappen drückt und dahinter die Bügel sitzen. Nach circa einer Stunde führte dies zu Schmerzen, und bei einem 2-Stunden-Lauf sind meine Ohren merklich gereizt.
Die Kabelführung ist leider nicht dazu gedacht, hinter dem Kopf geführt zu werden. Sportler möchten, anderes als urbane Hörer und Pendler, die Kabel gerne hinter dem Kopf tragen, um diese aus dem Gesichtsfeld – also nicht vor dem Körper zu haben. Es gibt beim Yurbuds Focus 300 keine Möglichkeit, die Hörer durch „Kabelverenger“ straffer zu tragen.
Durch die Anleitung erfahre ich erst, dass ich die Hörer via Magnet miteinander verbinden kann, der praktische Nutzen erschließt sich mir leider gar nicht. Wer’s mag, kann somit natürlich die Hörer bei Nichteinsatz baumelfrei um den Nacken hängen.
Des weiteren fängt sich draußen der Wind beim Laufen in den Hörern, ob dies dem Bügelsystem geschuldet ist oder dem Material, kann ich nicht sagen, jedoch ist es sehr nervig und erschwert das Hören ungemein in der freien Wildbahn. Erfreulicherweise rascheln die Kabel nicht. Ein Pluspunkt.
Kabel, Material und Verarbeitung sind gut. Sie fühlen sich robust an und die Enden sowie Stecker sind verstärkt. Die Bügel lassen sich zum Reinigen abmachen.
Sound
Der Sound hat mich nicht umgehauen. Allgemein ist der Yurbuds via Smartphone viel zu leise. Da ich draußen laufe, muss ich von einem Sportkopfhörer erwarten können, dass ich als Nutzer das gesamte Spektrum, von „laut, um Dinge zu überhören“ bis „leise, um den Verkehr wahrzunehmen“ einstellen kann. Leider ist dies bei den Yurbuds Focus 300 nicht der Fall.
Ich höre beim Laufen viele Podcasts & Hörbücher – insgesamt war die Lautstärke zu gering, der Klang eher künstlich und nicht „warm“ genug. Bei normaler Pop- und Rockmusik tönten die Yurbuds OK und neutral, also voll ausreichend, bei HipHop vermisse ich allerdings den ordentlich satten Bass. Die Klangqualität hat mich im Vergleich zu wesentlich günstigeren Kopfhörern wie einen KossPortaPro nicht überzeugt – wobei ich mich auch nicht als geschmacksneutral bezeichnen will.
Technische Daten
- BauformIn-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Impedanz33,45 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)92,3 dB
- Kabellänge125 cm
Lieferumfang
- Transporttasche
- zwei unterschiedliche Aufsätze
Besonderheiten
- auch in Aqua/Weiß, Rink/Weiß, Lila/Weiß und Rot/Schwarz erhältlich