Der AKG K267 ist in fast allen Disziplinen ein herausragender Kopfhörer: Das beginnt beim Design und der Konzeption, gefolgt von der Materialwahl, geht weiter mit dem guten Tragekomfort und Verarbeitung und findet seinen krönenden Abschluss im hervorragenden Klang.
Schon das mittlere Modell (K167) aus der Marketing-Kooperations-Serie von House-DJ „Tiësto“ mit AKG, hat hier im Test eine grundsolide Leistung geliefert. Umso gespannter sind wir auf das Top-Modell der Serie: den K267.
Dass es sich beim K267 um einen hochpreisigen (und wertigen) Vertreter seiner Gattung handelt, wird direkt nach dem ersten Handkontakt klar: Zentrale Bauteile wie das Lautsprechergehäuse und die Bügelgelenke sind aus Aluminium gefertigt und wirken extrem robust. Professionell wirkt auch die Möglichkeit die beiden mitgelieferten Anschlusskabel (gerade, spiral) wahlweise in die linke oder rechte Mini-XLR-Buchse einzustöpseln. Das dürfte allerdings auch die Erklärung sein, warum sich auf beiden Kopfhörern ein separater Umschalter für die Bassanhebung findet – da entsprechend zwei Filterschaltungen erforderlich sind. Optisch und haptisch wird der K267 seiner Preisklasse jedenfalls voll gerecht und wirkt ebenso modern wie edel.
Tragegefühl
Das Tragegefühl ist ausgezeichnet und hält eine angenehme Balance aus sicherem Sitz und nicht zu großem Andruck. Beide Lautsprechergondeln lassen sich in der Vertikalachse um mehr als 90°Grad drehen, in der Horizontalachse sind es allerdings nur wenige Zentimeter, was manche DJs (je nach persönlicher Vorhör-Präferenz) als Beschränkung empfinden könnten.
Trotz DJ-Pate recht neutral
Die 50-Millimeter-Treiber und die resultierenden 32 Ohm Widerstand sind für leistungsschwache Kopfhörerverstärker eine nicht zu unterschätzende Hürde. Aber bereits die Leistung eines iPad reicht bei aktueller Musik, um den AKG276 zur Bestform auflaufen zu lassen. Und auch wenn mit Tiësto ein House-DJ als Taufpate fungiert – die klangliche DNA des Kopfhörers weist im Grundzustand (ohne Bass-Boost) weitaus mehr in Richtung audiophiler Neutralität als DJ-Booth.
Bass-Booster
Schalte ich die integrierte Bassanhebung dazu, die kurz unterhalb von 300 Hz mit einem breiten Shelving-Filter (Einstellung Studio: neutral, Club: +2dB, Stage: +7dB) einsetzt, gewinnt der AKG ein gutes Stück subsonische Bodenhaftung, wird aber selbst in der Maximalstellung „Stage“ nicht ansatzweise aufdringlich. Dafür sorgt nicht zuletzt das AKG-typische Höhenglitzern mit fein aufgelösten Transienten und einer präzisen Stereo-Ortung. Was den 276er – im Vergleich zu Artgenossen in einer ähnlichen Preisklasse – besonders auszeichnet, ist der sehr agil und lebendig wirkende „Punch“, den er wohl den mächtigen 50 Millimeter-Treibern verdankt: Besonders Beat-lastiges Material klingt herrlich dynamisch und präsent und das sowohl bei elektronischen Loop-/Drumcomputer-Produktionen, wie auch bei sanft gepinselten Jazz-Drums – toll.
Das Beste zum Schluss
Der AKG K267 ist ohne Frage einer dieser Kopfhörer, der das Zeug dazu hat, einen für eine Dekade oder länger zu begleiten – die nicht nur Arbeitsgerät sind, sondern zum höchstpersönlichen Klangraum werden: ein „Ort“ der vertraut ist, wo man jede Ecke kennt und sich wohl fühlt. Das hat seinen Preis. Um hier für Investitionssicherheit zu sorgen und auch in Anbetracht einer guten Ersatzteilsicherheit bei AKG, empfehle ich allen künftigen Besitzern eines K267 (oder auch anderen hochpreisigen Kopfhörern) schon mal ein Paar Ohrpolster in Reserve zu bestellen.
Technische Daten
- BauformOver-Ear
- Bauweisegeschlossen
- Audio-Übertragungsbereich (Hörer)5 - 30.000 Hz
- Impedanz32,15 Ohm
- Schalldruckpegel (SPL)104,66 dB
- Druck gemittelt aus großem und kleinem Kopf701,5 g
- Gewicht mit Kabel371 g
- Gewicht ohne Kabel316 g
- Kabellänge300 cm
Lieferumfang
- Transporttasche
- Adpater auf 6,35 mm
- zusätzliches gerade Kabel (3 Meter)
Besonderheiten
- drei Sound-Modi
Super-Kopfhörer. Leider ist die Haltbarkeit eher grottig. Die Ratsche für die Höhneverstellung ist aus Plastik und hatte sich schon nach einem Jahr normaler (nicht Disjockey-) Nutzung zuerst an der einen une ein paar Tage später an der anderen Seite in Wohlgefallen aufgelöst. Und AKG hat nicht gerade kulant reagiert. Schade, vom Klang und vom Wirkungsgrad her ist er nämlich super.